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Von: KJN

@Kerstin Ihre Frage ist berechtigt: Ich meine vor allem rückwärtsgewandte Bildungsideale, die Schüler und Studenten vor allem für die spätere Tätigkeit in einer Bürokratie in einer Industrie und/oder (hier gibt es keinen prinzipiellen Unterschied) einem Öffentlichen Dienst abrichten. Max Weber hat diese Form von "Rationalisierung" bereits im 19 Jh. thematisiert. (Interessanter Podcast zum Thema <a href="http://www.wdr5.de/nachhoeren/das-philosophische-radio.html" rel="nofollow">hier</a> .) Ich meine vor allem den Etikettenschwindel in unserem Hochschulsystem: Über Drittmittelförderung haben Industrieoligarchen einen erheblichen Einfluss auf die Inhalte von z.B. naturwissenschaftlichen Studiengängen, was zu zu früher Spezialisierung bei den Studenten führt und damit das Risiko der Studienentscheidung sehr einseitig auf diese abwälzt. Im Klartext: Etwa 2/3 meines Abschlussjahrgangs (Chemie, 1990) sind entweder in den USA, machen "was anderes" oder sind arbeitslos. Bei einem der aufwändigsten Studiengängen mit sehr vielen Praktika und ca. 90 Prüfungen eine schlechte Bilanz und intellektuelle Vergewaltigung ganzer Jahrgänge. Dann doch lieber Gemüsehändler. Ich bin für Bildung, wenn sie das Individduum stärkt. Ein fehlgeleitete (subventionierte) Spezialisierung tut das definitiv nicht. Sprechen Sie das an geeigneter Stelle an, erhalten sie bräsiges Kopfschütteln oder taktische Relativierung. Die Industrie und der Staat sollen doch ihre Leute selber ausbilden, sollten sie mal welche brauchen.

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